Freitag, 15. November 2019

Buch "Wunderwaffe gegen den Klimawandel: Der Baum", von Felix Finkbeiner und plant-for-the-planet

Mail von Lorenz Perincioli, Mitglied Klimagrosseltern Kt. Bern. 25.5.2019 :    

Nachstehend versuche ich aus dem Buch von Felix Finkbeiner & Plant-for-the-Planet „Der Baum“, erschienen 2019 im Verlag Komplett-Media GmbH, mir Wichtigstes zu notieren.  
Einstieg Da steht wörtlich (Seite 170): Der Baum ist das einzige unschlagbar günstige, einfach zu vermehrende, in allen Kulturen vorhandene System um CO2 zu spalten und das „C“ dabei sofort in eine wertvolle Ressource umzuwandeln – von ganz alleine! Holz lebt! Holz ist genial!  
Die Ambitionslücke In Paris wurde die 2-Grad (1.5) Grenze als Ziel formuliert. Jedes Land hat seine freiwilligen Massnahmen formuliert. 2016 hat man diese aufsummiert und kommt auf eine Erwärmung von + 3.6 Grad. Die Ambitionslücke beträgt fast 2 Grad oder 500 Mia Tonnen CO2. Abhilfe ist gesucht.  
Plant-for-the-Planet Jeder Baum nimmt pro Jahr 10 kg CO2 auf, sowie bis zu 5 kg Luftschadstoffe und gibt im gleichen Zeitraum 130 kg Sauerstoff ab.   1000 Mia Bäume sind in den nächsten 10 Jahren zu pflanzen um 250 Mia t CO2 zu binden. (3‘000 Mia Bäume
gibt es heute weltweit.) 1.5 Mia Hektaren stehen zur Verfügung (leider nicht erwähnt wo und welche Baumarten).  Eine Gruppe hat auf der Halbinsel Yukatan im März 2015 mit 5‘000 Bäumen pro Tag begonnen und 2018 bereits  3 Mio Bäume gepflanzt, 100 Mio sind ihr Ziel. Plant-for-the-Planet hat in den letzten 12 Jahren 14 Mia Bäume gepflanzt. Kosten je 1 Euro, Überlebenschance 94%. Klimaleugner (siehe „clexit“) sind bestimmt nicht dagegen, wenn Industrienationen in armen Ländern das Baum-Pflanzen finanzieren und dort für ein Einkommen sorgen.  
Andererseits verliert die Erde durch Rodungen jährlich 10 Mia Bäume: Schlimm sind bekannte Orte wie Amazonas, Gran Chaco und Mato Grosso (Soja). Noch schlimmer ist es aber in Kambodscha, Sierra Leone und Madagaskar. Mit neuer Cloud-Computing Technologie kann oder könnte neu rasch reagieret werden bei illegalen Rodungen.    
Holz vermehrt nutzen! Lasst uns mehr machen aus Holz: Stahl und Beton ersetzen durch Holz, Hochhäuser bauen aus Holz wie in Wien, ganze 84 m hoch. Alles aus neuen Holzwerkstoffen machen wie ein Tree-Shirt statt ein Cotton-Shirt, Trinkflaschen nicht mehr aus PET und bei Spielzeugen den Plastik ersetzen – was noch nicht ist soll noch werden! Eingelagertes Holz gilt als CO2-Senke. In der Schweiz wird primär Fichte genutzt, Laubholz verdient es aber auch, Verwendung zu finden.  
Holz bei uns Etwas das mit warm haben zu tun hat und im Buch nicht steht: Gute Wärmedämmstoffe aus Holz für den Hausbau gibt es und im Schweizer Wald lagert jede Menge Brennholz, das mangels Nachfrage keine Verwendung findet und unter CO2-Abgabe langsam verrottet. Schade. Unweit von Münsingen, am linken Aare-Ufer  liegt eine grosse Zahl aufgeschichteter Holzstämme. Der Förster hinterliess angeheftet folgende Notiz (ein Hilferuf?): Dieses Holz findet auf dem Sägemarkt keinen Absatz. An Energie würde es aber über 1 Mio kWh  CO2-neutrale Energie liefern und könnte so 102 t Heizöl ersetzen sowie  325 t CO2. (PS: Ich heize mit Holz)  

Goldiwil, 25.5.2019 Lorenz Perincioli 

Bem. UH: Vielen Dank, Lorenz, für den Super-Hinweis. Habe das Buch mit grossem Interesse gelesen, sogar zweimal. 
Es ist ja nicht nur eine Projektbeschreibung von pfp, sondern fast ein Lehrbuch über Klima, Klimageschichte seit den 50-er Jahren, Klimapolitik, Erdöllobby und Klimawandel-Negationisten, Erdölmulti-gesponserte Institute etc.