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AEE Suisse Bern: Kanton Bern nimmt neues Energiegesetz mit 147 zu 0 Stimmen an – fossile Energien im Gebäudebereich kein Thema mehr
10. Mär 2022
(AEE Suisse Bern) Der Grosse Rat hat am 9. März mit 147 zu 0 Stimmen das neue Energiegesetz angenommen. Für den Kanton Bern bedeutet das vor allem eine Steigerung der Energieeffizienz der Gebäude und mehr erneuerbare Energie im Wärmebereich.
In Zeiten steigender Ă–l- und Gaspreise mochte sich in der heutigen Beratung niemand mehr fĂĽr fossile Energien im
Gebäudebereich einsetzen. Anders als noch vor drei Jahren, als das damalige Energiegesetz in einer Referendumsabstimmung abgelehnt wurde. Vom damaligen Widerstand war in der heutigen zweiten Lesung nichts mehr zu spüren. Zu gross sind die Schwankungen welchen die Hauseigentümer in den vergangenen Monaten ausgesetzt waren. Zu traurig ist die Rolle der fossilen Energien in der internationalen Politik. Es war darum nur folgerichtig, dass das Parlament am 9. März die Rahmenbedingungen so festlegte, dass die Energie im Gebäudebereich effizient eingesetzt und nach Möglichkeit aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Der Grosse Rat kam damit auch seiner Verantwortung nach, zukünftige Unsicherheiten auszuräumen und Stabilität zu schaffen.
FĂĽr HauseigentĂĽmerinnen und HauseigentĂĽmer bedeutet das neue Energiegesetz, dass sie beim Ersatz der Ă–l- oder Gasheizung entweder Effizienzmassnahmen ergreifen oder auf eine Heizung mit erneuerbarer Energie umrĂĽsten mĂĽssen. Die zu ergreifenden Massnahmen werden finanziell vom Kanton unterstĂĽtzt. Ziel ist die Inkraftsetzung auf 1.10.2022
Richtungswechsel im Wärme- und Strombereich
Die Debatte um die Energieversorgung steht mit dem Ukraine-Konflikt unter einem traurigen Stern. «Unsere Abhängigkeit der fossilen Energien wird heute schmerzhaft sichtbar. Es ist nur unter Aufwand grosser Kosten möglich, von heute auf morgen aus dieser Abhängigkeit heraus zu kommen.» sagt Jan Remund, Grossrat der GrĂĽnen und Präsident der AEE Suisse Bern. Was können wir also tun? «Wir mĂĽssen uns fĂĽr die Zukunft so aufstellen, dass wir erneuerbare Energien aus der Region nĂĽtzen. Nachdem wir diesen Richtungswechsel im Wärmebereich heute vorgegeben haben, mĂĽssen wir jetzt zĂĽgig auch den Strombereich angehen.» Dass hier Handlungsbedarf besteht, ist unumstritten ĂĽber die Parteigrenzen hinweg. «Die Bedingungen fĂĽr den Ausbau der Photovoltaik sind noch nicht ideal» sagt Peter DĂĽtschler, FDP «wir mĂĽssen darum mit Hochdruck daran arbeiten, das vorhandene Potenzial zu nutzen und gute Rahmenbedingungen fĂĽr die Stromerzeugung zu schaffen.»
19 Kantone
Der Handlungsbedarf wurde auch in den anderen Kantonen erkannt. Mit dem Kanton Bern haben nun 19 Kantone ähnliche oder weiterführende Vorgaben im Gebäudebereich, als sie der Kanton Bern heute beschlossen hat. 5 weitere Kantone sind in einer laufenden Revision für neue Energiegesetze.
Text: AEE Suisse Bern